Der April 2025 hat sich als einer der turbulentesten Monate in der jüngeren Börsengeschichte erwiesen. Wie Philipp H. von Invest4capital im Monatskommentar erklärt, war dieser Monat selbst für erfahrene Profis eine extreme Herausforderung. Die Märkte erlebten eine massive Volatilität, ausgelöst durch den “Trump Liberation Day” und eine einzigartige, von einer Einzelperson und deren Tweets gesteuerte, hausgemachte Krise.
Besonderheiten der Krise
Normalerweise stärkt der US-Dollar in Krisenzeiten, was Anleger außerhalb der USA teilweise vor Kursverlusten schützt. Doch diesmal war es anders: Der Dollar schwächte sich ab. Das Vertrauen in die USA ist gesunken, was dazu führte, dass insbesondere europäische Investoren Kapital aus den Vereinigten Staaten abzogen und in ihre Heimatmärkte umschichteten. Diese Entwicklung macht Europa relativ stabil, auch wenn die Erwartungen an die neue Regierung in Deutschland sehr niedrig sind.
Strategie des Fonds
Der Fonds profitierte in diesem Umfeld von seiner diversifizierten Strategie, die auf Fundamentaldaten und attraktive Bewertungen abzielt. Statt in den hoch bewerteten US-Markt zu investieren, liegt der Fokus des Fonds auf Europa und Schwellenländern wie Lateinamerika. Dies zahlte sich aus, da diese Märkte in der Krise besser abschnitten. Die hohe Transparenz des Fonds, bei dem das Portfolio komplett offengelegt wird, und die niedrigen Gebühren sind weitere Besonderheiten.
Portfolio-Analyse: Gewinner und Verlierer
Der Monat brachte im Portfolio des Fonds sowohl Gewinner als auch Verlierer hervor.
Gewinner:
- Lateinamerika: Aktien wie Paxegur, StoneCo und Internco aus Brasilien performten sehr stark, nachdem der brasilianische Markt im Vorjahr schwach war. Diese Papiere weisen oft einstellige Kurs-Gewinn-Verhältnisse (KGVs) auf, was sie attraktiv macht.
- Platform Group: Die Aktie entwickelte sich gut, da die Strategie, E-Commerce-Firmen zu kaufen und auf ein Plattformmodell umzustellen, aufzugehen scheint.
- WFA: Diese Aktie, die eine Beteiligungsfirma mit Fokus auf Lateinamerika ist, wurde nachgekauft.
Verlierer und reduzierte Positionen:
- China-Werte: Angesichts neuer Zölle, die faktisch einem Handels-Embargo gleichkommen, wurden die Positionen in China massiv reduziert. Obwohl die Aktien sich relativ gut gehalten haben, ist das politische Risiko zu hoch.
- Lending Club: Der Wert litt unter der aktuellen Zinssituation.
- Sleep Cycle: Enttäuschende Geschäftszahlen führten zu einem Kursrückgang.
Neuaufnahmen und Ausblick
Trotz der Turbulenzen wurden auch neue Positionen ins Portfolio aufgenommen, darunter:
- Genova: Ein vielversprechender spanischer Wert aus dem Gesundheits-IT-Sektor.
- Cantourager: Eine deutsche Wachstumsgeschichte im Cannabisbereich, die von der politischen Entspannung profitiert.
- Camurus: Ein Biotechnologie-Unternehmen mit einem führenden Mittel gegen die Fentanyl-Krise, was auch für die US-Politik ein wichtiges Thema ist.
Der Fonds hat seine Allokation angepasst, um das Risiko des China-USA-Konflikts zu reduzieren. Die Strategie, sich von den USA und China fernzuhalten und stattdessen in Europa und Schwellenländern zu investieren, hat sich als erfolgreich erwiesen. Die Performance seit Jahresbeginn von 9 % spiegelt dies wider.
Der April hat gezeigt, wie wichtig ein fokussiertes, fundamentales und breit aufgestelltes Investment-Modell ist. Dieses Modell, das auf Qualität und Bewertung setzt, hat sich in einem extrem volatilen Umfeld bewährt.